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Sylvia lächelte milde.
 Bitte nennen Sie mich Sylvia. Es tut mir Leid, ich wollte Ihnen nur mein Mitgefühl
ausdrücken. Auch wenn sie nicht unbedingt die ideale Mutter war, kann ich mir vorstellen,
dass ihr Tod Sie trotzdem schwer getroffen hat.
Jetzt reichte es.  Woher wollen Sie denn bitte wissen, was für eine Mutter Donna
gewesen ist? fragte Kelsey argwöhnisch.
 Nun, allein die Tatsache, dass Sie immer nur Donna sagen, wenn Sie über sie reden,
spricht doch für sich. Können Sie sich daran erinnern, jemals Mom zu ihr gesagt zu
haben?
 Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.
 Noch nie, richtig?
Kelsey schwieg trotzig.
Sylvia schüttelte den Kopf und erhob sich langsam, fast bedächtig.  Ihre Mutter und ich
kannten uns gut. Besser, als Sie wahrscheinlich denken.
Die Neugier ließ Kelsey hellhörig werden.  So?
 Kurz nachdem Boyd und ich geheiratet hatten, fing sie bei uns als Hausmädchen an.
Sylvia musterte Kelsey mit durchdringendem Blick.  Mein Gott, es erstaunt mich wirklich
immer wieder aufs Neue, wie ähnlich Sie Ihrer Mutter sehen.
 Ja, das habe ich schon oft gehört.
 O nein, Sie begreifen nicht. Viele Töchter ähneln ihrer Mutter. Aber Ihnen scheint nicht
klar zu sein, dass ihr beide euch gleicht wie Zwillingsschwestern. Wenn ich mit Ihnen rede,
kommt es mir manchmal vor, als stünde Donna vor mir. Sylvia fixierte Kelsey, aber es
war, als blicke sie durch sie hindurch.
 Donna ist tot.
 Ja, das ist sie.
 Hören Sie, wenn es Ihnen heute nicht so gut passt, dann verstehe ich das. Vielleicht
wäre es besser, wenn wir das Ganze auf einen anderen Tag verschieben.
 Nein, nein, gehen Sie nicht. Es muss heute sein. Ich habe so lange darauf gewartet.
Das wurde jetzt wirklich unheimlich.
 Ich denke, Sie sollten doch lieber mit Stu arbeiten. Kelsey schulterte die schwere
Tasche, in der sie ihre Ausrüstung mitgebracht hatte. Sylvia verfolgte jede ihrer
Bewegungen, während sie sich mit dem Rücken zur Wand an das Regal aus poliertem
Zedernholz tastete. Sie zog etwas zwischen den Handtüchern hervor. Kelsey sah aus dem
Augenwinkel das kurze Aufblitzen eines blanken Gegenstandes und schaute auf.
Sylvia hatte eine Waffe auf sie gerichtet.
Mitch graute davor, Stu die Nachricht vom Tod seines Freundes zu überbringen. Aber es
führte kein Weg daran vorbei, früher oder später musste er es ihm sowieso sagen. Er
atmete tief durch, bevor er den Tauchladen betrat.
 Stu? Bist du da?
 Hier hinten , kam die Antwort aus dem Lagerraum.
Mitch hatte gehofft, Kelsey anzutreffen, aber sie schien nicht hier zu sein.
 Hey, wie geht s dir? Stu begutachtete skeptisch den Handgelenk-Tiefenmesser, den er
gerade wieder zusammengeschraubt hatte.
Mitch nahm seinen Hut ab.
 Sieht ziemlich mitgenommen aus. Hast du ihn wieder hingekriegt?
 Ja, ich glaube schon. Hat mich über zwei Stunden gekostet. Es will mir manchmal
einfach nicht in den Kopf, wie die Leute so schlampig mit ihrer Ausrüstung umgehen
können. Der Spaßvogel, dem dieses Baby hier gehört, hat es drei Jahre im Keller
verrotten lassen. Und dann wundert er sich, dass es nicht mehr funktioniert.
 Also alles beim Alten , sagte Mitch.  Hör mal, Stu. Ich muss dir etwas sagen.
Stu rührte sich nicht, er blickte nicht einmal auf.
 Es ist wegen Chris, stimmt s?
 Wir haben ihn gefunden. Er ist tot.
 Was ist passiert? fragte Stu müde.
 Er ist erschossen worden.
 Erschossen? Wer in aller Welt sollte ihn umbringen wollen?
 Genau das versuche ich herauszufinden.
Stu legte seinen Schraubenzieher auf den Tisch und schob den Tiefenmesser zur Seite.
 Er war ein wirklich netter Kerl, ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Feinde
gehabt haben könnte.
 Kannst du dich noch an den Tag erinnern, als du ihn zum letzten Mal gesehen hast? Ist
dir da vielleicht etwas Ungewöhnliches aufgefallen?
 Nicht, dass ich wüsste.
 Und vorher? Hat er sich jemals seltsam benommen?
 Er hat sich manchmal Geld von mir geliehen, aber das würde ich in seinem Fall nicht
seltsam nennen. Das hat er öfter gemacht, wenn er mal wieder knapp bei Kasse war.
 Wieso war er knapp bei Kasse?
 Ach, du weißt doch, seine kleine Spielleidenschaft.
 Ich wusste, dass er gern spielt, aber nicht, dass er sich deswegen Geld leihen musste.
 Nicht viel. Und er hat es immer sofort wieder zurückgezahlt, sobald er konnte. Jeder
hat irgendein Laster, und ich kann mir weiß Gott Schlimmeres vorstellen, als ab und zu ein
paar Dollar in einen Automaten zu stecken , verteidigte Stu seinen toten Freund. Er
schluckte.  Du hättest ihn sehen sollen, als er mir von dieser Gewinnbenachrichtigung
erzählt hat. Er war völlig aus dem Häuschen. Und dann &  Er kramte ein Taschentuch
hervor und schnäuzte sich.
Richtig, der Lotteriegewinn. Atlantic City. Chris Wagen auf der falschen Straßenseite.
Da war doch was faul.
Mitch stopfte unbehaglich die Hände in die Taschen.
 Weißt du, wo Kelsey ist?
Stu nickte.
 Sie wollte raus zum Randall-Haus. Sylvia hat sie um Tauchstunden gebeten. Natürlich
müssen die in ihrem Privatpool stattfinden , sagte er schulterzuckend.  Man geniert sich
anscheinend, in der Öffentlichkeit ohne Make-up gesehen zu werden.
 Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Sylvia Randall, ungeschminkt
und mit nassen Haaren? Die fühlt sich doch schon nackt, wenn sie zum Schlafen ihren [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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